„Für gute Ideen bin ich immer zu haben.“

Interview mit Ralf Schulz, Geschäftsführer der Elektroanlagenbau Lübz GmbH. Wie kommt man als gebürtiger Sachse, der lange Jahre in Baden-Württemberg gelebt und in einem außergewöhnlichen Arbeitsumfeld erfolgreich gewirkt hat, auf die Idee, einen bestehenden 2-Mann-Handwerksbetrieb in Lübz zu übernehmen? Und mit welcher Herangehensweise macht man dann aus diesem kleinen Unternehmen in der Elektrobranche innerhalb kürzester Zeit einen „Über-20-Mann-Betrieb“? Was bedeutet es eigentlich, wenn man sich Familienfreundlichkeit als Arbeitgeber auf die Fahnen schreibt? Und wohin geht die Reise der Elektroanlagenbau Lübz GmbH in den kommenden Jahren konkret? Wir haben nachgefragt bei Ralf Schulz, der das Unternehmen im Jahr 2019 übernahm, dann mitten in einer Pandemie daraus eine GmbH gemacht hat und dessen klarer Wachstumskurs sich bereits sehr schnell ausgezahlt hat. Wir wünschen eine anregende Lektüre!

Frage: Ralf Schulz, Sie haben Ihr Unternehmen, die Elektroanlagenbau Lübz GmbH, im Jahr 2020 gegründet. Das Unternehmen selbst aber besteht ja schon länger. Wann und wie kamen Sie zu dem Ursprungsunternehmen und wie lief der Übergabe-Prozess ab?

Schulz: Nun, jetzt könnte ich natürlich eine sehr lange Geschichte daraus machen. Aber der Kern der Sache, den ich für wichtig halte, lag sicherlich darin begründet, dass ich, bevor ich das Unternehmen von Hans Guder übernahm, über 10 Jahre lang einen sehr spannenden Job im Allgäu gemacht habe.

Frage: Was war das für ein Job?

Schulz: Ich war Abteilungsleiter der Neuheiten-Entwicklung und habe zusätzlich das Laserstudio der NOCH GmbH und Co. KG in Wangen – einem der führenden Hersteller von Modellbaulandschaften – aufgebaut. Diese Aufgabe habe ich mit größter Leidenschaft wahrgenommen. In einem sehr gut geführten Unternehmen mit tollen Kolleg-/innen und einem großartigen Chef.

Frage: Dennoch haben Sie sich entschieden, das Unternehmen zu verlassen. Und etwas gänzlich Neues zu wagen. Wieso?

Schulz: Die Arbeit an Neuentwicklungen ist sehr faszinierend und spannend. Ein wesentlicher Nachteil aber ist, dass Prozesse einerseits sehr langwierig sein können. Und dass man Tag für Tag zahlreiche Dinge mit nach Hause nimmt. Im Kopf jedenfalls. Dadurch kommt man nie so recht zum Abschalten. Da bleibt dann nicht so viel Aufmerksamkeit für andere wichtige Dinge – beispielsweise für eine Familie. Meine Frau und ich haben vier großartige Kinder. Und ich begann mich zu fragen, ob ich nicht mehr und auch aktiver an deren Leben teilhaben sollte. Also suchte ich nach einer sinnvollen Alternative für mich.

Frage: Als Unternehmer sind Sie aber doch sicher auch immer wieder in einer ähnlichen Situation, in der dann das Unternehmen diese Aufmerksamkeit bekommt, oder?

Schulz: In der Tat, ja. Allerdings komme ich sehr viel häufiger in den Genuss, das bestimmte Prozesse entweder abgeschlossen sind oder aber zumindest einen Status erreicht haben, der es mir erlaubt, mit „freierem Kopf“ in den Feierabend oder auch in einen Urlaub zu gehen bzw. mich in meine Familie einzubringen. Dies gilt auch für Hobbies. Zuvor war es nicht selten so, dass ich noch spätabends Problemstellungen „gewälzt“ habe oder dass auch im Urlaub plötzlich Anrufe kamen, die mich dann schnell aus der Urlaubsstimmung gerissen haben. Das ist mittlerweile wohltuend anders. Daher machte der Wechsel sehr viel Sinn für mich.

Frage: Und wie wurden Sie auf den Betrieb von Hans Guder aufmerksam?

Schulz: Das war ein Angebot der Handwerkskammer. Das Leben im Allgäu war nicht schlecht und ich hätte mir generell auch vorstellen können, einen Betrieb im Süden zu übernehmen. Aber den Norden – vor allem den Nordosten – hatten meine Frau und ich ebenso stark im Fokus. Und letztlich kam dann das Angebot, hier in Lübz einen kleineren Betrieb mit Kundenstamm zu übernehmen. Und das klang sehr verlockend.

Frage: Wie lange mussten Sie überlegen?

Schulz: Einen Tag und eine Nacht. Mehr nicht.

Frage: Wirklich? Das klingt spontan …

Schulz: Nicht, wenn man zuvor für sich selbst die Parameter festgelegt hat und sich eine gründliche Vision erarbeitet hat. Dann kann man sich auch schnell entscheiden.

Frage: Sie selbst sind geboren und aufgewachsen im Bundesland Sachsen. Wie gut kannten Sie Mecklenburg-Vorpommern und speziell die Region um Lübz?

Schulz: Der Nordosten ist mir vertraut seit Kindertagen. Meine Eltern haben in Boek an der Müritz fast jedes Jahr Urlaub gemacht. Und ich habe daher beinahe jede Ferien in Boek verbracht. Das war damals mein zweites Zuhause. Später war die Region um Mirow und Rechlin unser beliebtestes Urlaubsziel. Ein Genuss für die ganze Familie. Daher war Mecklenburg-Vorpommern unser nicht ganz so heimlicher Favorit.

Frage: Und wie gut kannten Sie Lübz, bevor Sie das Angebot zur Übernahme erhielten?

Schulz: Lübz kannte ich ehrlich gesagt vorher nicht.

Frage: Auch nicht die Brauerei?

Schulz: Ich wage es kaum zu sagen: Auch die kannte ich zuvor nicht. Jedenfalls nicht bewusst. Wenn man wie ich aus Sachsen kommt und dann noch jahrelang in Baden-Württemberg gelebt hat, dann lernt man eine Menge guter Biere kennen. Aber ich habe das sehr schnell nachholen können. Und natürlich ist man auch als Neu-Lübzer sehr schnell sehr stolz auf diese Marke. Die haben viele tolle Getränkesorten, die auch meiner Frau und auch den älteren Kindern schmecken.

Frage: Zunächst wollten Sie doch am liebsten Fußballer werden. Sie spielten als Torhüter in Zwickau/Mosel und galten als Talent. Würden Sie sagen, dass Sie das Leben eines Leistungssportlers in jungen Jahren womöglich auch darauf vorbereitet hat, Unternehmer sein zu können – und wenn ja – inwiefern?

Schulz: Ich glaube schon, dass man als „Leistungssportler“, immerhin habe ich fast jeden Tag trainiert, etwas mit auf den Weg bekommt. Sei es der Ehrgeiz oder beispielsweise auch der Umgang mit dem Leistungsdruck, den manch anderer eher als belastend empfinden mag, wohingegen der Leistungssportler beinahe so etwas wie eine innere Sehnsucht danach spürt, Leistung abzuliefern. Außerdem ist es speziell bei einer Sportart wie Fußball so, dass man eine Menge Teamgeist „eingeimpft“ bekommt. Das gilt auch für andere Mannschaftsportarten. Und es ist nach meiner Beobachtung dabei auch relativ egal, wie professionell man den Sport dann ausübt. Alles zusammen ergibt dann aus meiner Sicht schon so etwas wie eine gute Basis, um später die unternehmerische Herausforderung zu suchen.

Frage: Kommen wir zu Ihren Anfängen in der Elektro-Branche. Sie absolvierten als junger Mann eine Ausbildung in Zwickau – beim legendären „Sachsenring“ …

Schulz: Richtig. Das waren für mich sehr spannende und vor allem entscheidend lehrreiche Jahre.

Frage: Stimmt es, dass Sie selbst noch am „Trabbi“ gearbeitet haben?

Schulz: Ja, das ist korrekt. Ich durfte gleich nach der Lehre im damaligen Gelenkwellenwerk arbeiten. Das war ein hochmodernes Werk auf West-Niveau und bedeutete eine große Herausforderung für mich, denn das Werk in Zwickau/Mosel bot im Vergleich zu anderen Betrieben in der DDR einzigartige Möglichkeiten. Ausstattung und Equipment waren sehr viel moderner – die Aufgaben waren reizvoller. Ich kann schon sagen, dass mich jene Zeit beruflich sehr stark geprägt hat.

Frage: Anschließend verbrachten Sie einige Jahre beruflich und teilweise auch dann privat „on Tour“. Wo war es am schönsten für Sie?

Schulz: Ich kann sagen, dass wir generell in einem sehr schönen Land leben. Die Zeit im Allgäu war insgesamt sehr wichtig und entscheidend für meine Familie und mich. Und daher war es dort für mich auch am zweitschönsten.

Frage: Weil es hier in Lübz noch schöner ist?

Schulz: Ganz genau!

Frage: 2019 ließen sich hier auch privat mit Ihrer Frau und Ihren Kindern nieder. Was war für Sie persönlich die größte Umstellung, wenn man bedenkt, dass Sie von Baden-Württemberg rauf nach Mecklenburg-Vorpommern kamen?

Schulz: Ich meine schon, dass es die Menschen sind, auf die man trifft. Man ist hier ruhiger miteinander. Irgendwie. Zumindest am Anfang. Das war mir aber aufgrund der vielen Begegnungen, die ich als Kind und Jugendlicher mit Norddeutschen hatte, bereits vertraut. Es ist etwas dran an dem ewigen Klischee, dass einen Norddeutschen nichts so leicht aus der Ruhe bringt. Und dass sich Norddeutsche nicht gleich in den Armen liegen beim ersten Kennenlernen. Das geht hier einfach untereinander gemächlicher zu. Ich schätze das sehr und kann es auch sehr gut verkraften, wenn man sich zunächst mal die Hand gibt und in die Augen schaut. Was dann später daraus wird, das zeigt einem das Leben.

Frage: Kurz nachdem Sie das Unternehmen übernahmen, wurde die Welt von einer Pandemie heimgesucht, die selbst arrivierte Unternehmen vor schwere Herausforderungen gestellt hat. Wie war das aus heutiger Sicht für Sie als damaliger „Starter“?

Schulz: Das waren zunächst sehr viele Fragen und keine Antworten. Aber so ging es letztlich allen damals. Für uns war es eine komplizierte Zeit – denn wir hatten eine sehr gute Auftragslage. Die Abarbeitung bereitete aber mitunter Probleme – so beispielsweise, wenn wir in Häusern Glasfaser legen sollten. Manchmal wurden wir nicht hereingelassen. Umso herausfordernder war es, wenn wir in Mehrfamilienhäusern am Glasfasernetz arbeiteten, uns Mieter nicht hereinließen, deren Wohneinheiten so lagen, dass wir anschließend das ganze Haus nicht versorgen konnten. Das summierte sich phasenweise, sodass es durchaus die Sorge gab, gar nicht mehr voranzukommen.

Frage: Hatten Sie damals unternehmerische Existenzsorgen?

Schulz: Nein, so würde ich es nicht formulieren. Es gab Sorgen. Und es war eine ziemlich „wilde“ Zeit, in der wir davon profitierten, dass es uns gelungen war, ein tolles Team im Unternehmen aufzubauen.

Frage: Gab es für Sie und das Unternehmen relevante Hilfsangebote oder Beratungen?

Schulz: Das es solche Angebote generell gab, vermute ich schon. Mir waren die aber seinerzeit entweder nicht bekannt oder aber für unsere Situation nicht spezifisch genug.

Frage: Die Elektroanlagenbau Lübz GmbH ist in den vergangenen Jahren äußerst dynamisch gewachsen. Worin liegen die Gründe dafür?

Schulz: Der Auslöser für das sehr dynamische Wachstum in den Anfangsjahren – so kann man das ja durchaus mittlerweile nennen – lag mit Sicherheit im Bereich Glasfaser/Datentechnik. Auch der Bedarf an Photovoltaik ist in den letzten Jahren immens gestiegen. Wir haben zur richtigen Zeit attraktive Angebote unterbreiten können. So wächst man dann.

Frage: Sie sprachen es ja bereits an: Einen wesentlichen Anteil am Wachstum trägt die Sparte Datentechnik – begünstigt durch den Ausbau des Glasfasernetzes hier bei uns. Inwiefern hat dies auch weitere Bereiche innerhalb des Unternehmens beeinflusst?

Schulz: Generell beeinflusst es ein Unternehmen, wenn ein bestimmter Bereich innerhalb recht kurzer Zeit für sehr starke Zuwächse sorgt. Zunächst schaut man ja, wie man mit den vorhandenen Ressourcen möglichst alle Vorhaben entsprechend realisiert. Dann baut man die Ressourcen aus. Je schneller das geht – desto besser. Das Wachstum hat dann aber auch dafür gesorgt, dass einerseits andere Bereich innerhalb unseres Unternehmens ebenfalls wachsen konnten, weil es neue Verknüpfungen gab. Andererseits schafft Wachstum mehr Aufmerksamkeit und lenkt den Fokus stärker auch auf ein Unternehmen als Ganzes. Und zu guter Letzt ist es auch so, dass man durch eine dynamische Entwicklung zumeist schneller erkennt, wo noch weitere Entwicklungsfelder liegen, die man selbst am besten abdecken kann. In unserem Fall war es beispielsweise die Erkenntnis, dass es für unsere künftigen Vorhaben vorteilhaft ist, auch den Bereich Innenausbau selbst anzubieten und zu realisieren. Die Herausforderung bei allem besteht dann jedoch darin, mit der Entwicklung Schritt zu halten. Das ist uns bislang sehr gut gelungen.

Frage: Eine kurze Frage an den Privatmann – leben Sie privat auch mit den Errungenschaften der „Smart-Home-Technologie“? Und wenn ja, was läuft bei Ihnen schon „smarter“ als anderswo?

Schulz: Sehr vieles läuft bei uns zuhause „smart“. Ich selbst bin ein ausgesprochener Fan der Smart-Home-Technologie, die mittlerweile auch längst aus den „Kinderschuhen“ herausgewachsen ist. Dennoch bevorzuge ich, soweit es geht, die kabelgebundene Version, welche man dann sowohl mit dem Smartphone etc. steuern kann – als auch konventionell.

Frage: Wieso das?

Schulz: Weil es aus meiner Sicht Vorteile hat, wenn nicht alles über Funk und Internet läuft. Auch gesundheitlich … Es bedarf in jedem Fall einer gründlichen Beratung und Abwägung.

Frage: Der Ausbau der Glasfaserleitungen wird absehbar zu einem Ende kommen. Worauf setzen Sie mit Ihrem Unternehmen künftig, um weiteres Wachstum generieren zu können?

Schulz: Es stimmt zwar, dass absehbar die Auftragslage hinsichtlich des Glasfasernetzes übersichtlicher werden wird. Dennoch wird er uns noch ein Stück weit begleiten. Reparaturen und Einzelanschlüsse spielen dann eine Rolle. Insgesamt wird der Bereich der Datentechnik, es gibt da ja nicht nur den Glasfaserausbau, auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Die Photovoltaik wird immer mehr zu einem wichtigen Standbein unseres Unternehmens und wird weiter in den Fokus rücken. Der Sektor der Energieerzeugung ist mit Spannung zu verfolgen. Für uns aber spielt auch der Bereich Innenausbau eine wichtige Rolle. Wir sehen hier absehbar einen wachsenden Markt für uns, weil wir vorhaben, größere Objekte komplett selbst abzuwickeln. Von der Sanierung bis hin zur Ausstattung. Apropos Ausstattung: Dafür sorgt in Zukunft eine moderne CNC-Maschine mit 2 x 3 Meter Auflagefläche, die einen wichtigen Platz einnehmen wird. So sind Einbauschränke für Nischen, verschiedene Projekte für die indirekte Beleuchtung aber auch Vieles mehr „inhouse“ realisierbar. Übrigens können wir dann auch für andere Firmen bestimmte Teile produzieren. Wer sich dafür als künftiger Mitarbeiter interessiert, möge uns bitte kontaktieren!

Frage: Apropos „Mitarbeiter“ – damit Sie auch in Zukunft wachsen können, sind Sie auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen. Wie schätzen Sie da die Situation für Ihr Unternehmen ein?

Schulz: Gute Mitarbeiter-/innen, die ideal zu uns passen, findet man nicht auf den Bäumen. Und sie sitzen auch nicht auf den Bänken in der Lübzer Innenstadt wie Sand am Meer. Wir wissen ganz genau, wie schwierig es ist, richtig gute Leute zu finden. Ein wichtiger Aspekt ist und bleibt, selbst auszubilden. Das tun wir. Und das ist eine unserer wichtigsten Säulen im Personalzuwachs. Außerdem sind wir entschieden offen auch für Quereinsteiger-/innen. Es gibt bereits einige in unserem Team und die bringen in aller Regel sehr viel Input mit, der für uns wichtig ist. Das macht uns als Arbeitgeber wiederum attraktiv – gerade in einer Region, in der es noch ein gewisses Entwicklungspotenzial gibt. Die dabei jedoch so attraktiv ist wie unsere.

Frage: Sehen Sie Ihr Unternehmen auch in Zukunft als einen eher regionalen „Player“ oder gehen Sie davon aus, dass Sie stärker vor allem überregional aktiv sein werden?

Schulz: Wir wollen unbedingt regional bleiben. Wenn wir von Region sprechen, dann meinen wir „Westmecklenburg“. Eine gewisse Verankerung ist wichtig um eine entsprechend positive Auslastung zu generieren. Andererseits ist es so, dass wir sehr darauf achten, dass unsere Angestellten neben ihrer Hingabe im Job alle auch ein Privatleben haben, das wir als Arbeitgeber achten und wertschätzen. Dazu gehört auch, dass wir im Blick haben, dass niemand bei uns „Experte für Autobahnkilometer“ werden soll. Und so schön Hamburg oder Berlin auch sein mögen – am besten entdeckt man beide Städte, wenn man sie in der Freizeit besucht.

Frage: Welchen Stellenwert spielt der Wert der Familienfreundlichkeit für Sie als Arbeitgeber?

Schulz: Einen sehr großen – wenn auch nicht so sehr, um damit großartig Marketing zu betreiben. Ich sehe das eher pragmatisch, schließlich bin ich ja selbst Familienvater und habe mich bewusst vor Jahren dafür entschieden, etwas anderes Hervorragendes aufzugeben, um mich beruflich und privat mehr im Einklang zu befinden.

Frage: Welche Angebote unterbreiten Sie Ihren Angestellten denn konkret und mit welchem Erfolg?

Schulz: Das sind sogar Einige! Aber nicht alle davon verdienen es, dass man sie hier groß anpreist und aufwändig seziert. Denn Vieles von dem, was sich hinter dem Versprechen „Familienfreundlichkeit“ als Argument anbringen lässt – auch bei uns – sollte doch eigentlich selbstverständlich sein. Angestellte sollten nicht neben ihrer Arbeitszeit auch noch ständig unterwegs sein. Ich sprach es bereits an – das ist ein Credo bei uns. Dennoch ist es im Handwerk und ganz besonders in unserer Branche leider keine Selbstverständlichkeit, dass im Management versucht wird, hauptsächlich um den sprichwörtlich eigenen Kirchturm herum für Aufträge zu sorgen. Wir versuchen auch, Überstunden zu vermeiden. Auch dies ist in unserer Branche alles andere als selbstverständlich. Insofern mag es so sein, dass man diese vermeintlichen Vorzüge, die eigentlich den Normalfall darstellen sollten, dementsprechend anpreist, wenn man von „Familienfreundlichkeit“ als Arbeitgeber spricht. Eines aber möchte ich wirklich an dieser Stelle mal hervorheben. Wir konnten ab Januar diesen Jahres die 4-Tage-Woche einführen. Das heißt, bei uns wird freitags nicht mehr gearbeitet! Da haben unsere Angestellten Wochenende und nutzen diesen zusätzlichen Tag für die Dinge, die ihnen am Herzen liegen. Hier möchte ich meinem Kollegen René Blask, Inhaber der Firma ISH in Lübz, danken, der sehr innovativ gedacht hat und für uns Vorreiter der 4-Tage-Woche war! Ich bin davon überzeugt, dass dieser Ansatz Schule machen wird und weitere Betriebe folgen werden.

Frage: Nun kommen wir auch schon zu der letzten Frage. Wenn Sie sich die Unternehmensentwicklung der letzten vier Jahre ansehen – wo steht dann die Elektroanlagenbau Lübz GmbH in vier Jahren?

Schulz: Bei dieser Frage übe ich mich im hanseatischen Understatement – denn das werden wir dann schon sehen. Ich bin aber generell zuversichtlich und glaube an unsere Stärken. Und generell gilt: Für gute Ideen bin ich immer zu haben! Zu guter Letzt möchte ich an dieser Stelle unbedingt ein großes Dankeschön an meine Mitarbeiter richten. Ohne Euch wäre das Ganze nicht möglich!!!

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